Wasserversorgung der Gemeinde Eiken

An manchen Einrichtungen gehen wir im Alltag mehr oder weniger achtlos vorüber. Wir nehmen sie als selbstverständlich hin, ohne lange zu überlegen, wie sie entstanden sind. Erst wenn Störungen auftreten, werden sie uns bewusst. So verhält es sich auch mit den Wasserversorgungsanlagen – und doch ist das Wasser für Mensch und Tier eine absolute Notwendigkeit. Menschliche Siedlungen sind immer mit Wasser verbunden. Jede Stadt oder jedes Dorf kam nach Möglichkeit an einen Dorfbach, ein grösseres Fliessgewässer oder gar an einen See zu liegen. Bäche und Flüsse waren die ersten Wasserbezugsorte von Siedlungen. Man benutzte auch Quellwasser, das oft aus grösserer Entfernung zu den Wohnstätten geleitet wurde. Die Römer bauten grosse Aquädukte, gemauerte Wasserkanäle, die über Täler und Flüsse führten. Noch heute fliesst durch einen von den Römern gebauten Kanal Wasser vom Birrfeld nach Königsfelden. Auch gebrannte Hohlsteine und Dohlen aus Steinplatten dienten als Wasserleitungen. Die grossen Anlagen der Römer wurden im Mittelalter vernachlässigt und vergessen.

Der erste Wasserbezugsort der frühen Eiker war sicher der Dorfbach. Das aus dem Tal kommende Gewässer teilte sich im jetzigen Zentrum des Dorfes in drei Äste: Ein Ast führte geradeaus in Richtung heutiger Bahnhofstrasse, der zweite Ast der Landstrasse entlang Richtung Ausserdorf, und der dritte Ast ist der jetzt noch vorhandene Bach Richtung Grendel. Später entstanden Haus- und Sodbrunnen und schon recht früh machte man sich das Wasser der Talquelle zu Nutzen.

Haus- oder Sodbrunnen gab es im Dorf eine ganze Anzahl. Sie bestanden aus einem bis zum Grundwasser hinabreichenden senkrechten Schacht, aus dem das Wasser mit Handpumpen oder mit Eimern geschöpft wurde. Sodbrunnen befanden sich u.a. bei der Mühle, am Berg, im Hinterdorf, im Ausserdorf und im Kaltenbrunnen. Vermutlich waren die meisten mit Handpumpen ausgerüstet. Es muss aber auch solche gegeben haben, bei denen man das Wasser mit Eimern hochzog, denn in den Gemeinderechnungen zu Beginn des letzten Jahrhunderts finden sich wiederholt Ausgaben für Seile zu den Brünnen.

Die älteste Aufzeichnung über das Vorhandensein von Brunnen findet sich im alten Jahrzeitenbuch. Bei einer Jahrzeitstiftung wird 1493 eine Hofstatt erwähnt, die vor dem oberen Brunnen lag. Es müssen also schon damals mehrere Brunnen vorhanden gewesen sein. Ob es sich beim erwähnten Brunnen um einen Sodbrunnen oder einen laufenden Brunnen handelte, kann nicht festgestellt werden. Ein laufender Brunnen wäre mit der Talquelle in Verbindung gestanden.

Aus der Schrift «Wassermangel» der Naturforschenden Gesellschaft zu Aarau 1865

Im Jahre 1864 herrschte im Aargau und in den benachbarten Kantonen ein solcher Mangel an Wasser, eine so bedeutende allgemeine Trockenheit, wie sie, wenigstens im Winter, selten erlebt wird. […] In Eiken waren damals 9 Quellbrunnen, davon 2 versiegt, 5 geschwächt, nur 2 lieferten unverändert Wasser. Sod oder Pumpbrunnen mit einer Tiefe von 18–36 Fuss sind 4 angegeben, davon 2 versiegt. Der Sisselnbach hatte bis Mitte Januar 1865 ein trockenes Bachbett. Wasserknappheit gab es nicht erst im 20. Jahrhundert!

Die Talquelle

Die Brunnstube im Tal. (Foto: Hermann Schweizer)

Die Brunnstube im Tal. (Foto: Hermann Schweizer)

Wann die Brunnstube im Tal erstellt wurde, ist nicht bekannt. Eine am Gewölbe vorhandene Jahreszahl wurde vor Jahrzehnten übermauert. In einem Güterverzeichnis von 1595 findet sich der Eintrag: Matten und Holtz im Thal, darinnen die Brunnstuben liegt, stosst nidsich an Bach der ins Dorff läufft. 1672 wird in einem Grundstückbeschrieb im Gerichtsprotokoll die Brunnstube im Tal erwähnt. Die Gemeinde hat sich also schon seit Jahrhunderten das Wasser der Talquelle nutzbar gemacht. Laut einem bezirksamtlichen Bericht von 1817 waren im Dorf fünf Rohrbrunnen vorhanden, die gutes Wasser lieferten. Diese wurden ohne Zweifel von den Talquellen gespeist. Die aus Dünkeln (siehe unten) erstellte Zuleitung ins Dorf führte ursprünglich durch die Baumgärten zum Brunnen im Oberdorf, von alten Leuten auch Nazisbrunnen genannt, und von da zum Mühlibrunnen, von den alten Leuten auch Agathabrunnen genannt. Agatha ist die Schutzpatronin der Feuerwehr, somit dürfte der Brunnen speziell zum Löschen von Bränden gedient haben.

Der Mühlibrunnen. (Foto: Hermann Schweizer)

Der Mühlibrunnen. (Foto: Hermann Schweizer)

Die Leitung führte weiter zum dritten Brunnen zwischen jetzigem Haus des Reinhold Dinkel und dem Volg-Laden. Dieser wurde Vögtlibrunnen genannt, weil in der Nähe das alte Vogtshaus der Dinkel stand. Es folgten der vierte Brunnen in der Dorfmitte, Schmittebrunnen genannt, und schlussendlich der Rösslibrunnen beim Gasthaus Rössli. Das dürften die fünf Rohrbrunnen gewesen sein, über die der Bezirksamtmann ein gutes Zeugnis abliefern konnte. Die an der Schupfarterstrasse liegende Brunnstube nimmt das Wasser von zwei Quellen auf. 1846 beschloss eine Gemeindeversammlung bezüglich der Brunnenquellen im Tal, dass die obere in die untere gerichtet werden soll.

Alte Schmiede und Schmittebrunnen 1920 mit Schmied Ernst Schweizer-Dreyer und seinen fünf Kindern (v.l.) Walter, Hans, Alfons, Max und Martha. Unbekannt sind die beiden Männer beim Pferd. (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Alte Schmiede und Schmittebrunnen 1920 mit Schmied Ernst Schweizer-Dreyer und seinen fünf Kindern (v.l.) Walter, Hans, Alfons, Max und Martha. Unbekannt sind die beiden Männer beim Pferd. (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Dünkelleitungen

Das Wort Dünkel, auch Tiuchel, Teuchel, Deuchel, Tunchel genannt, stammt aus dem lateinischen Wort tubus = Rohr. Die Dünkel bestanden aus 2 bis 6 m langen Föhrenholzstämmen von 20 bis 30 cm Durchmesser, die im Saft geschlagen worden waren. Mit einem Dünkelbohrer bohrte man in die Stämme ein Loch von 5 bis 10 cm Lichtweite. Bei Dünkeln von mehr als 3 m Länge wurde von beiden Seiten gebohrt, was je nach Beschaffenheit des Stammes zu Abweichungen führte und die Bohrungen sich nur seitlich berührten. Zur Prüfung wurde die Bohrung mit einer sogenannten Dünkelmaus durchstossen, einem dünnen Stab mit einem mausartigen Kopfteil. Die Dünkelmaus war länger als der Bohrer.

An einem Ende war die Holzröhre zugespitzt, damit sie in das Gegenstück eingefügt werden konnte. Verbunden wurden die Röhren mit eisernen Dünkelringen und dann mit Pech, Harz oder Lehm abgedichtet. Diese Dünkel mussten oft ersetzt werden. Die Ersatzdünkel wurden in mit Wasser gefüllten Dünkelgruben aufbewahrt, damit sie keine Risse bekamen. Eine solche Grube befand sich im Kaltenbrunnen vis-à-vis der Liegenschaft Hans Lüdin, Hauptstrasse 39.

Dünkel (Quelle: Fricktaler Museum Rheinfelden)

Dünkel (Quelle: Fricktaler Museum Rheinfelden)

Dünkelbohrer (Quelle: Fricktaler Museum Rheinfelden)

Dünkelbohrer (Quelle: Fricktaler Museum Rheinfelden)

1879 wurde die Dünkelleitung aus dem Tal durch eine Gussröhrenleitung ersetzt und längs des Weges, der vom Mühlibrunnen ins Tal führt, verlegt (neue Strasse nach Schupfart). Wenige Jahre später wurden mehrere neue Brunnen an die Talquelle angeschlossen. Es waren dies die Brunnen bei der Bergstrasse, am Zehntenweg, an der Kirchgasse, der Hauptstrasse (Konrad Ries, Hauptstrasse 57, und Post), der Laufenburgerstrasse (vis-à-vis Landi- Shop) und beim alten Kindergarten.

1886 stellte Xaver Giess das Gesuch, es möchte ihm die Gemeinde entweder eine neue Sodpumpe oder einen laufenden Brunnen mit Wasser von der Talquelle erstellen. Der Brunnen wurde bewilligt mit der Auflage, das Abwasser bis zu Anton Rohrers Haus abzuleiten und dort einen Abwasserbrunnen zu erstellen. Die Gemeinde übernahm die Baukosten für die Leitung, ihr Unterhalt war Sache der Wasserbezüger. Bei diesem Brunnen muss es sich um denjenigen im Oberdorf gehandelt haben. 1887 beschloss die Gemeinde auf Wunsch von Pfarrer Uebelhard, dem Pfarrhof auf irgendeine Weise gutes Koch- und Waschwasser von der Talquelle zuzuleiten und einen Hahnen in der Küche des Pfarrhofs zu installieren (der damalige Pfarrhof ist das heutige Kirchgemeindezentrum). 1896 erstellte man vor dem Pfarrhof einen Abwasserbrunnen, der mit dem Abwasser (Überlauf) des Brunnens von Andreas Rohrer gespeist wurde.

Der Kaltenbrunnen

Die Bewohner des Ortsteils Kaltenbrunnen hatten am Wasser der Talquelle nie Anteil. Sie deckten ihren Wasserbedarf aus der Kaltenbrunnenquelle oder aus kleineren Quellen, die dort heute noch zum Vorschein kommen.

Am 7. Januar 1817 bewilligten Bürgermeister und Kleiner Rat des Kantons Aargau dem Fidel Brutschi, Bierbrauer im Kaltenbrunnen, die Errichtung einer Hanföle (zur Herstellung von Öl aus Hanfsamen) auf seiner Matte im Kaltenbrunnen. Für den Betrieb des Wasserrades diente das Wasser der Kaltenbrunnenquelle. In der Urkunde ist festgehalten, dass bei Wassermangel die Gemeinde berechtigt sei, Wasser vom Kaltenbrunnen ins Dorf abzuleiten. Und falls Häuser im Hofacher gebaut würden, sei gestattet, für diese eine Röhre Wasser aus der Hauptquelle im Kaltenbrunnen zu beziehen.

Die Bürger des sogenannten Kaltenbrunnens stellten am 14. Januar 1858 folgendes Bittgesuch: Die achtungsvollsten unterzeichneten Bürger im sogenannten Kaltenbrunnen erlauben sich an dieselben Innerorts, indem seit 40 Jahren, von der Erbauung unserer Wohnungen her, für Mensch und Tier das in Unrath in Behälter und Graben hergelaufenem Wasser benutzen müssten. Jetzt haben wir uns geeinigt und beschlossen dass zu unserer Gesundheit für uns und die Nachwelt, liebe Mitbürger, dass sich das ändern soll! In unserer Mitte, vor dem Haus des Benedikt Berger und des Peter Bergdorf einen Brunnen zu bauen, welcher öffentlich und allgemein zum Gebrauch gehalten werden soll, und den übrigen innerorts zum Gebrauch stehe. Zu diesem Brunnenbau bedürfen wir 280 Fuss Dünkel und einen Eichenstamm zur Anfertigung eines Brunnentroges. Wir wollen schliessen, in der Hoffnung, dass sie unserem Bittgesuch entsprechen, die Unterzeichneten: Benedikt Berger, Anton Rohrer, Mathäus Rohrer, Mathäus Bachofer, Vinzenz Bachofer, Peter Bergdorf, Rosa Schwarb, derenen Beistand Joseph John, Jakob Rohrer.

Die Gemeindeversammlung vom 14. Februar 1858 entsprach dem Gesuch unter der Bedingung, dass der Brunnen als allgemeiner Gemeindebrunnen zu gelten habe und er auch von der Gemeinde unterhalten werde. Im Jahre 1868 wurde der Holzbrunnentrog durch einen mächtigen Brunnentrog aus Kalkstein mit asymmetrisch angeordnetem Brunnenstock ersetzt. Die Gemeinde ersetzte 1882 die alte Dünkelleitung durch eine Leitung aus Gussröhren.

Bei Anlage des Grundbuchs im Jahre 1912 machte die Gemeinde ein Quellenrecht geltend, das im Grundbuch eingetragen wurde. Der Kaltenbrunnen war damals ein separater Ortsteil, es gab keine durchgehende Überbauung wie heute.

Der Kaltenbrunnen von 1868. (Foto: Hermann Schweizer)

Der Kaltenbrunnen von 1868. (Foto: Hermann Schweizer)

Brunnensuche im Räbächerli

Nachdem der Wassermangel immer offenbarer wurde, beschloss man am 6. Februar 1864, im Garten des Peter Rohrer im Räbächerli nach Wasser zu graben. Der Beschluss wurde im folgenden Jahr vollzogen, die Arbeiten blieben jedoch ohne Erfolg und wurden abgebrochen.

Leitungsplan der Foliweidquelle. (Quelle: Gemeindearchiv)

Leitungsplan der Foliweidquelle. (Quelle: Gemeindearchiv)

Die Foliweidquelle

Im Jahre 1874 schloss der Gemeinderat mit Bezirksrichter Winter in Oeschgen einen Vertrag betreffend Wasserbezug von der Foliweidquelle. Es war vorgesehen, eine Leitung von der Quelle bis in die Dorfmitte zu führen und dort mit der Talleitung zu verbinden. Man hatte die Rechnung aber ohne die Einwohnerschaft von Oeschgen gemacht. Die Oeschger protestierten gegen die Ableitung des Wassers der in ihrem Gemeindebann entspringenden Quelle. Die Grundstückbesitzer stellten wegen ihres Wässerungsrechts überspannte Forderungen. Obschon «Aarau» um Vermittlung angegangen wurde, blieb die Sache für einige Jahre liegen. Inzwischen kam man wieder auf den Kaltenbrunnen zurück. Ein Gemeindebeschluss vom 4. Januar 1883 sah vor, das überflüssige Wasser des Kaltenbrunnens ins Dorf zu leiten, um zwei neu zu erstellende Brunnen zu speisen. Weil gegen den Beschluss Beschwerde erhoben wurde, sah man von der Ausführung ab.

Nachdem der Wassermangel wegen Trockenheit immer drückender geworden war, kam man wieder auf die Foliweidquelle zurück. Verhandlungen ergaben eine Einigung, sodass an der Gemeindeversammlung vom 12. Januar 1884 beschlossen werden konnte, das Wasser der Quelle ins Dorf zu leiten. Ein Jahr später lagen die Pläne vor und am 10. Januar 1885 beschloss man deren Ausführung. Mit dem Bau der Leitung entstanden 1886 auch vier neue Brunnen. Unter einem Plan aus dem Jahre 1884 steht die Bemerkung: Das Gefälle von der Quelle bis zum Ende der Leitung beträgt 8.5 Meter. Diese Brunnenleitung wird kein Privatland berühren, indem dieselbe von der Quelle durch den Feldweg, und von da der Landstrasse entlang nach dem Dorfe Eiken durch den Strassengraben geführt wird.

Zunächst wurden die Brunnen beim Haus des Martin Liechti-Blättler, Hauptstrasse 42, und beim Gemeindehaus (altes Schulhaus) erstellt, dann wurde der Rösslibrunnen an die Foliweidleitung angeschlossen. Es folgten die Brunnen in der Wartstrasse (bei ehemals Vinzenz Rohrer, jetzt Rössliweg 11) und bei Alex Dinkel, Wartstrasse 21, dann die Brunnen bei Andreas Ries-Schwarb, Bahnhofstrasse 4, und beim Bahnhof. Schon 1851 hatte die Anwohnerschaft des Gemeindehauses einen laufenden Brunnen verlangt. Man wies sie ab mit der Bemerkung, sie möchte das nötige Wasser wie bis anhin am Rösslibrunnen holen. Da die Foliweidquelle bei Regenwetter oft trübe floss und zudem stark Gipshaltig war, wurde sie Ende der 1970er-Jahre aufgegeben.

Die Briegliquelle

Die im Mühlegarten in der Nähe des Mühliweiers entspringende Briegliquelle wurde schon in der Mitte des vorletzten Jahrhunderts als Wasserbezugsort ins Auge gefasst. 1857 wurde an einer Gemeindeversammlung über den Wassermangel gesprochen und angeregt, das Wasser der Briegliquelle ins Dorf zu leiten. Johann Villinger, der Müller, war mit diesem Ansinnen nicht einverstanden. Er brachte vor, die Quelle entspringe auf seinem Grund und Boden. Sie sei sein Eigentum und werde zum Betrieb der Mühle benötigt, was ein ehehaftes, also vor langer Zeit vom Staat verliehenes Recht sei. Ihm wurde entgegnet, schon vor alten Zeiten sei die Quelle zum Eigentum der Gemeinde erklärt und öffentlich Wasser zum Gebrauch geschöpft worden. Johann Villinger habe zwar früher durch gerichtliches Urteil die Wasserentnahme aus der Quelle verboten, was jedoch der Bürgerschaft unverständlich sei. Es folgten Rede und Gegenrede und zum Schluss war man sich einig, die Aufhebung des Verbots anzustreben, sich das Quellwasser anzueignen und zur Quelle ein Wegrecht zu beanspruchen. Es kam zum Prozess, der bis vor Obergericht gezogen und von der Gemeinde verloren wurde.

Die neue Wasserversorgung mit Reservoir 1907

Um den unbefriedigenden Wasserverhältnissen abzuhelfen, erhielt der Gemeinderat 1903 den Auftrag, Vorarbeiten zur Erstellung einer Wasserversorgung mit einem Reservoir und einer Hydrantenanlage als Löschschutz aufzunehmen. Dabei dachte man in erster Linie an die Nutzbarmachung der Briegliquelle. Besitzer der Mühle war damals Lambert Leber. Er offerierte die Quelle für die Summe von 5000 Franken. Nachdem durch eine fachmännische Untersuchung durch Dr. Forster, Apotheker in Frick, das Wasser als Trinkwasser für geeignet befunden worden war, trat die Gemeinde auf die Offerte ein und kaufte die Brieglibrunnen- Quelle. Sie beschloss am 10. Juni 1906 die Ausführung des Werks nach Plänen des Ingenieurbüros J. Bosshard in Thalheim ZH.

Eine Kommission von neun Mitgliedern überwachte die Bauarbeiten. Das Öffnen der Gräben für die Hauptleitung geschah in sogenannten «Kehren», wobei für einen Taglohn von 3 Franken gearbeitet wurde. Schlosser E. Dinkel übernahm die Erstellung der Hauptleitung zum Preis von 21‘771.10 Franken, Maurermeister A. Schwarb wurde der Bau des Reservoirs für den Preis von 8864 Franken übertragen.

Die Wasserversorgungskasse zahlte für bis 30 m lange Anschlussleitungen von der Hauptleitung bis zur Dachtraufe 15 m, bei Strecken über 30 m jeweils die Hälfte. Der Aushub der Gräben war auf der ganzen Strecke Sache der Hauseigentümer. Diese Arbeiten sollten bis am 15. November 1906 beendet sein. Für die Kosten der Brunnenleitung wurde bei der Aargauischen Kantonalbank ein Darlehen von 60000 Franken aufgenommen. Die neue Wasserversorgung wurde auf Anregung von Lehrer Jegge 1907 mit einem Jugend- und Dorffest eingeweiht.

Ausschreibung der neuen Wasserversorgung 1906. (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Ausschreibung der neuen Wasserversorgung 1906. (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Offerte der Eisenhandlung Amsler in Brugg für «Gerlafinger Muffenröhren» für die neue Wasserversorgung. (Quelle: Gemeindearchiv)

Offerte der Eisenhandlung Amsler in Brugg für «Gerlafinger Muffenröhren» für die neue Wasserversorgung. (Quelle: Gemeindearchiv)

Leitungsplan mit Hydrantenstandorte 1906. (Quelle: Gemeindearchiv)

Leitungsplan mit Hydrantenstandorte 1906. (Quelle: Gemeindearchiv)

Am 9. Juni 1907 genehmigte die Gemeindeversammlung «Das Reglement der Wassserversorgung der Gemeinde Eiken». Darin ist im § 26 auch der Wasserzins festgelegt:

1. für ein Küchenhahn in Privathäusern Fr. 12.—
2. " " Wirtschaften Fr. 17.—
3. " " Waschhaushahn Fr. 7.—

Die Aufzählung ginge noch weiter, so ist auch die Abortspülung für Privat oder in Wirtschaften separat aufgeführt.

Planzeichnung und Schnittzeichnung des Reservoirs Räbächerli 1906. (Quelle: Gemeindearchiv)

Planzeichnung und Schnittzeichnung des Reservoirs Räbächerli 1906. (Quelle: Gemeindearchiv)

Der Brunnenmeister

Die Stelle des Brunnenmeisters wurde ausgeschrieben. Johann Emil Brutschi wurde gewählt und am 16. März 1907 in Pflicht genommen, seine Jahresbesoldung betrug 80 Franken. Bis wann er im Amt war, ist ungewiss. Die nachfolgenden Brunnenmeister, heute Wasserwart genannt, waren:

  • Alwin Dinkel-Raschle (von wann bis wann ist unklar)
  • Hermann Giess-Rohrer (bis 1953)
  • Josef Rohrer (Amme Sepp, von 1953 bis 1987, 1987 durch Herzinfarkt verstorben)
  • Urs Zeugin (von 1988 bis heute)

Die Pflichten des Brunnenmeisters sind im Reglement der Wasserversorgung beschrieben:

§ 27.
Der Gemeinderat als Aufsichtsbehörde hat durch spezielle Regulative die Pflichten und Obliegenheiten des Brunnenmeisters festzusetzen und als Hauptpunkte speziell in sein Pflichtenheft zu setzen:
Dass die Brunnstube vierteljährlich entleert und gereinigt wird. Dass die Entleerung der Zuleitung zum Reservoir im Frühling und Herbst vorgenommen wird. Dass das Reservoir 3-mal im Jahre entleert und gereinigt wird.
Dass die Hydranten nach jedem Gebrauch auf richtige Entleerung und Funktion geprüft werden. Dass jährlich einmal sämtliche Hausleitungen nachgesehen und allfällig nötige Reparaturen vorgenommen werden.
Dass der Brunnenmeister dem Gemeinderat vierteljährlich über die Wasserstandsverhältnisse Rapport erstatte.

§ 28.
Der Gemeinderat stellt dem Brunnenmeister die nötigen Werkzeuge zur Verfügung und es sind dieselben alljährlich von einem Mitglied des Gemeinderates zu kontrollieren.
Also beschlossen von der Wasserversorgungskommission: Der Präsident: Rohrer, Bez. Richter Der Aktuar: E. Jegge, Lehrer

Plan der Grundwassersuche. nach dem Zweiten Weltkrieg (Quelle: Gemeindearchiv)

Plan der Grundwassersuche. nach dem Zweiten Weltkrieg (Quelle: Gemeindearchiv)

Das Pumpwerk in der Bläie

Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg der Wasserbedarf enorm an, insbesondere weil die Obstverwertung Fricktal (nachher Volg) grosse Wassermengen benötigte. So wurde nach einem neuen Wasserbezugsort gesucht. Im Einzugsgebiet des Sisslebachs wurde in der Bläie an verschiedenen Stellen nach Grundwasser gebohrt. Man einigte sich auf einen Standort, der das beste Wasserlieferungsvolumen versprach.

1946 beschloss die Gemeinde die Erstellung des Grundwasserpumpwerks in der Bläie. Die totalen Kosten beliefen sich laut Abrechnung vom 26. November 1946 auf 94‘145.60 Franken, inklusive Pumpenschacht, Grundwasserpumpe, Gebäude, Steuerung, elektrische Installationen und die Anschlussleitungen an das bestehende Wasserleitungsnetz.

Im Oktober 1971 versiegte der Sisslebach fast vollständig und der Grundwasserspiegel sank auf ein bedenkliches Niveau. Die Pumpen, die normal 700 l/min schöpften, mussten auf einen Zufluss von rund 250 l/min gedrosselt werden. Der Schreibende war für die Gemeinde als Installateur tätig und musste die Saugleitung der Pumpen um einen Meter verlängern, damit keine Luft angesaugt wurde. Am 15. Oktober 1971 musste wegen des Wassermangels eine Notleitung von der Wasserversorgung der Gemeinde Sisseln an die Wasserversorgung der Gemeinde Eiken verlegt werden. Die Feuerwehr pumpte während 16 Tagen in rund 40 Stunden mit der Motorspritze das kostbare Nass in das Leitungsnetz der Gemeinde Eiken. Die höchste Tagesleistung war am 30. Oktober mit 14,3 Pumpstunden.

Situationsplan des Pumpwerks in der Bläie. (Quelle: Gemeindearchiv)

Situationsplan des Pumpwerks in der Bläie. (Quelle: Gemeindearchiv)

Das 1947 in Betrieb genommene Pumpwerk in der Bläie (heute abgerissen). (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Das 1947 in Betrieb genommene Pumpwerk in der Bläie (heute abgerissen). (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Die Wasserversorgung der Seckenberghöfe

Die Seckenberghöfe waren, und sind noch heute, eine Besonderheit: drei Landwirte, aber nur zwei Wohnhäuser. Die Wohnhäuser standen im Gemeindebann Eiken, eine Scheune befand sich auf Oeschger Boden, Schopf und Bienenhaus lagen im Fricker Bann. 1904 stellte Fridolin Bachofers Witwe Kunigunde ein Gesuch an die Gemeinde, es möge ihr an die Kosten einer neuen Brunnenleitung ein Beitrag entrichtet werden. Die Gemeinde sprach daraufhin 500 Franken. Als im April 1942 die Familie Küng das Gehöft von der Familie Heimann übernahm, gab es im Haus noch kein Wasser. Es musste beim einzigen Wasserhahn vor der Scheune des Nachbarn geholt werden. Die Quelle lag auf Fricker Boden im Täli, wo das Wasser in einer kleinen Brunnstube gefasst und durch eine Rohrleitung in das Reservoir geleitet wurde. Mit dem kostbaren Nass musste sorgsam umgegangen werden. In trockenen Jahren versiegte die Quelle fast ganz, und das Wasser musste per Tierzug und später mit Traktor und Wagen in Fässern von Eiken heraufgeführt werden. 1972 wurde eine kleine Kunststoffleitung vom Haus Bruno John (Bruder der Bäuerin Anna Küng), Hauptstrasse 60, wo eine Hochdruckpumpe eingebaut wurde, bis zu den Höfen verlegt. Die Grabarbeiten führten die Hofbesitzer zum grössten Teil in Eigenregie und Handaushub durch. Wenn das Wasser auf dem Hof zur Neige ging, musste per Telefon «Pumpe einschalten» durchgegeben werden. 1997 wurde eine neue Kunststoffleitung in DN 160 von der Verbindungsleitung Eiken–Schupfart zu den Höfen verlegt und mit einem Hydranten versehen. Damit waren die Seckenberghöfe an das öffentliche Wassernetz angeschlossen.

Neues Pumpwerk im Hardwald und Reservoir Bergerhalde

Da das Wasser der Briegliquelle nicht mehr den Anforderungen als Trinkwasser genügte und das Grundwasserpumpwerk in der Bläie in trockenen Sommern zu wenig Wasser lieferte, suchte man im Jahre 1970 einen neuen Wasserbezugsort. Es wurden verschiedene Probebohrungen und Dauerpumpversuche durchgeführt. Nach den geologischen Abklärungen empfahl sich der heutige Standort im Hardwald. Die Planung des für die Gemeinde Eiken in der damaligen Zeit gewaltigen Bauwerks wurde vom Ingenieurbüro H. Zumbach in Aarau im Herbst 1971 in Angriff genommen. Nach der Zustimmung der Gemeindeversammlung im Herbst 1972 konnte im kommenden Frühjahr mit dem grossen Bauwerk begonnen werden.

Das Bauwerk besteht aus dem Grundwasserpumpwerk mit einem Brunnenschacht von 3 m Durchmesser und einer Tiefe von 32 m sowie acht sternförmig angelegten horizontalen, bis 45 m langen Bohrungen, die mit Filterröhren ausgefüttert sind. Zwei Unterwasserpumpen mit einer Antriebsleistung von je 35 PS und einer Leistung von 2000 l/min befördern das Wasser in ein Entspannungsgefäss. Von dort wird mit zwei Hochdruck-Zentrifugalpumpen mit einer Antriebsleistung von je 100 PS und einer Leistung von 2000 l/min das Wasser mit einem Druck von 12,5 bar in die 300 mm weite und 2500 m lange Transportleitung gepumpt. Diese führt vom Pumpwerk im Hardwald in das Reservoir auf der Bergerhalde und hinunter bis an die Autobahn. Die Unterquerung der geplanten Autobahn, die Weiterführung ins Dorf und der Anschluss an das bestehende Wassernetz der Gemeinde erfolgten bereits vor dem Bau der Autobahn.

Pumpwerk im Hardwald. (Foto: Hermann Schweizer)

Pumpwerk im Hardwald. (Foto: Hermann Schweizer)

Verlegen der NW 300 HD Gussröhren beim Jagdhaus Hubertus 1973. (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Verlegen der NW 300 HD Gussröhren beim Jagdhaus Hubertus 1973. (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Auch das gehört zur Arbeit: Znünipause! Hinten (v. l.): Stefan und Hermann Schweizer, Christian Aeschbacher; vorne (v. l.): Luciano Marra, Beat Schwarb, Hans John (1948). (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Auch das gehört zur Arbeit: Znünipause! Hinten (v. l.): Stefan und Hermann Schweizer, Christian Aeschbacher; vorne (v. l.): Luciano Marra, Beat Schwarb, Hans John (1948). (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Reservoir Bergerhalde. (Foto: Hermann Schweizer)

Reservoir Bergerhalde. (Foto: Hermann Schweizer)

Das Reservoir Bergerhalde liegt auf einer Höhe von 420 m ü. M. auf dem Chinzchopf. Es ist unterteilt in zwei Kammern mit einem Inhalt von insgesamt 1200 m3, davon sind 400 m3 Löschreserve. Am 12. August 1974 wurde die neue Wasserbeschaffung, wenn auch mit anfänglichen Schwierigkeiten, zur Freude aller Beteiligten in Betrieb genommen. Seither war das kostbare Nass in der Gemeinde Eiken nie mehr knapp.

Weil das Reservoir für die beiden Gemeinden Eiken und Sisseln zu klein war, wurde es im Jahre 2010 mit einer dritten Kammer mit 500 m3 Nutzwasser und 100 m3 Löschreserve erweitert.

Zusammenschluss der Wasserversorgungen Eiken und Sisseln

Da in der Gemeinde Sisseln der Wasserbedarf durch die Bautätigkeit und die Industrie stetig zunahm und die Druckverhältnisse zu wünschen übrig liessen, kam man 1986 zum Entschluss, das Reservoir Sisseln stillzulegen und die Wassernetze der Gemeinden Sisseln und Eiken miteinander zu verbinden. Dies bedingte eine neue Verbindungsleitung, die vom Eingang beim Chinzhaldejoggeli zum Bahnübergang beim Getreidesilo und weiter der SBB-Linie entlang, unter dem Sisslebach durch, Richtung Stein bis zur SBB-Unterführung und von da bis Sisseln geführt wurde. Bei der SBB-Unterführung wurde ein Abzweiger für den Anschluss der Gemeinden Münchwilen und Stein eingeplant. Für die Rohrlegearbeiten gründete man eine Arbeitsgemeinschaft aus den ortsansässigen Firmen Hermann Schweizer, Eiken, und Gebr. Hekele, Sisseln. Die Leitung bestand aus duktilen Steckmuffen-Röhren (duktil = schlagfest, bruchfest). Es wurden 330 m NW 300 und 1451,7 m NW 250 Rohre verlegt. Damit waren Sisseln und Eiken zusammengeschlossen. In Sisseln ist das Pumpwerk noch in Betrieb und fördert zusammen mit dem Eiker Pumpwerk Wasser ins Netz.

Der Strassenausbau Innerorts mit Ersatz der Wasserleitungen

In den Jahren 1996 bis 2009 wurden die Kantonsstrassen K 292 (Hauptstrasse von Auf der Höhe, Dorfeingang West, bis Kreuzung Laufenburgerstrasse, weiter bis Kreuzung Schupfarterstrasse und bis Kreuzung Schützenweg), K 295 (Laufenburgerstrasse) und K 296 (Schupfarterstrasse) erneuert und ausgebaut. Gleichzeitig ersetzte man die Hauptwasserleitungen und Bachunterquerungen. Auch die Hauszuleitungen wurden mindestens bis zu den Grundstückgrenzen neu verlegt und mit einem Absperrschieber versehen, wobei in der ersten und zweiten Ausbauetappe (Kreuzung Schupfarterstrasse bis Auf der Höhe) alle Hausanschlüsse in duktilen HD Gussröhren NW 40 ausgeführt wurden. In den weiteren Ausbauetappen wurden die Hausanschlüsse in PE DN 40 Kunststoffröhren ausgeführt. Grösste Aufmerksamkeit erforderte die elektrische Erdung der noch über die Wasserleitung geerdeten Häuser. Deren Erdung musste mit Kupferkabeln sichergestellt werden. Viele Hauseigentümer nahmen die gute Gelegenheit war und ersetzten ihre Wasserleitungen bis zum Haupthahn im Keller. Die Verlegung der neuen Hauptleitung war eine grosse Herausforderung an Strassenbauer und Rohrleitungsbauer, mussten doch die Arbeiten ausgeführt werden, während der Verkehr mit einer Lichtsignalanlage geregelt wurde. Auch wurde darauf geachtet, dass alle Häuser immer mit Wasser versorgt waren.

Der Ausbau des Wasserleitungsnetzes

Im Laufe der Jahre fand ein steter Ausbau des Wasserleitungsnetzes statt; Verbindungsleitungen für Ringleitungen oder der Ersatz alter Leitungen drängten sich auf. So wurde eine Verbindungsleitung von der Hauptstrasse beim alten Schulhaus durch die Steindlete ins Oberdorf geführt und so eine Ringleitung geschaffen. Damit bekam das Oberdorf nun von zwei Seiten Wasser. Später wurde eine neue NW 200er-Leitung im Oberdorf verlegt und alle Häuser daran angeschlossen. Die grössere Leitung wurde nötig, weil die Gemeinde Schupfart an der Seckenbergstrasse ein Stufen-Pumpwerk errichtete, um das Wasser von Eiken nach Schupfart zu pumpen. Auch wurden diverse alte, undichte Schieber durch leichter zu bedienende neue Klappen ersetzt. Es gäbe noch viel mehr zu erzählen, doch würde dies hier zu weit führen.

Gemeinderat Peter Baumgartner (+) bei der Besichtigung der Baustelle «Wasserleitung NW 200» im Oberdorf. (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Gemeinderat Peter Baumgartner (+) bei der Besichtigung der Baustelle «Wasserleitung NW 200» im Oberdorf. (Bild: zVg Hermann Schweizer)

Das Stufenpumpwerk der Gemeinde Schupfart an der Seckenbergstrasse. (Foto: Hermann Schweizer)

Das Stufenpumpwerk der Gemeinde Schupfart an der Seckenbergstrasse. (Foto: Hermann Schweizer)

Einbau von drei Klappen, zwei NW 300 und eine NW 200, am Hinter Elenberg am 24. Oktober 2010 in Nachtarbeit verlegt. (Foto: Hermann Schweizer)

Einbau von drei Klappen, zwei NW 300 und eine NW 200, am Hinter Elenberg am 24. Oktober 2010 in Nachtarbeit verlegt. (Foto: Hermann Schweizer)

Eiker Wasser ist begehrt!

Im Jahre 1987 wurde eine Verbindungsleitung nach Münchwilen–Stein verlegt. Das neue Münchwiler Reservoir liegt auf der gleichen Höhe wie dasjenige von Eiken und es wäre möglich, das Reservoir Münchwilen mit der Eiker Pumpe zu füllen. Die Gemeinde Schupfart bezieht seit 1985 über ein Stufenpumpwerk an der Seckenbergstrasse das Wasser von Eiken. Die Wasserleitung führt via Seckenberg und Brachmatt in das Reservoir auf dem Schönenbühl, das auf der Wasserscheide zwischen Gipf-Oberfrick und Schupfart liegt. An dieser Leitung sind auch die Seckenberghöfe angeschlossen. Die Gemeinden Oeschgen und Frick sind seit 2005 durch eine Leitung mit dem Eiker Wassernetz verbunden.

Wie man sieht, ist das Eiker Wasser sehr begehrt, und alle umliegenden Gemeinden, die damals das Gefühl hatten, die Eiker seien «grössenwahnsinnig», ein so grosses Reservoir mit 300er- Verbindungsleitungen zu bauen, sind heute an das Wassernetz der Gemeinde Eiken angeschlossen, auch wenn sie bis jetzt, ausser zum Spülen der Leitungen, noch kein Wasser bezogen haben. Wie beiliegende Karte zeigt, wäre die Versorgung vieler Fricktaler Gemeinden mit Wasser aus Eiken möglich.

Durch weitsichtiges Denken der Behörde und die Zustimmung der Steuerzahler hat Eiken eine moderne und leistungsfähige Wasserversorgung erstellt. Dies verdient heute noch Dank und Anerkennung.

Hermann Schweizer

Karte des Aargauischen Versicherungsamtes mit einer Übersicht der aargauischen Gemeinden und der möglichen regionalen Wasserbeschaffung und Verteilung. (Quelle: Aargauische Gebäudeversicherung)

Karte des Aargauischen Versicherungsamtes mit einer Übersicht der aargauischen Gemeinden und der möglichen regionalen Wasserbeschaffung und Verteilung. (Quelle: Aargauische Gebäudeversicherung)

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